HaubenKüche
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In Schulzeiten war mir klar, dass ich handarbeitstechnische Aufgaben zwar umsetzen kann, dass es aber immer andere Personen gab, die es besser, schneller und gleichmäßiger gestalten konnten. Somit wurde ich älter in der Annahme, ich sei für Häkeln, Stricken, Nähen etc. wohl nicht die Richtige. Immer fand ich es aber erstrebenswert, Gegenstände oder künstlerische Objekte selbst gestalten zu können. Ich versuchte es also immer wieder. Und mit immer wieder meine ich unzählige Versuche, beispielsweise eine einfache Haube zu häkeln. Diese bunten, selbst erschaffenen Mützen gefielen mir. Ich kaufte mir also Garn und Häkelnadel und legte los. Einfach so. Und, wie sollte es anders kommen, es war ein Desaster. Also legte ich alles wieder weg. Dieser Versuch wiederholte sich des Öfteren. Irgendwie wollte es mir nicht gelingen und meine Annahme, ich könnte das einfach nicht, wurde bestätigt. Aber ich wollte das können. Nach der Geburt meines zweiten Kindes fand ich in einem Supermarkt wieder einmal etwas, was ich "haben musste". Ein Set mit drei Wollknäuel und einer dazu passenden Häkelnadel inklusive Anleitung zum Häkeln einer Beanie. Nachdem ich in dieser Zeit täglich pünktlich um zwei Uhr morgens geweckt wurde, beschloss ich, den Tag gleich zu nutzen und legte - wieder einmal - los. Und heraus kam eine richtig coole Haube. Keine Stolpersteine, keine Hürden, alles war so einfach und das Resultat konnte sich sehen lassen. Ich konnte es also doch! Seit diesem ersten kleinen, doch für mich großen Erfolg bin ich nicht mehr aufzuhalten. Es entstanden unzählige Hauben und ich begann, mich zu informieren, kaufte Unmengen an Wolle und Garn, Häkelnadeln in sämtlichen Größen und häkle seitdem täglich - Hauben, Tücher, Amigurumis, Geschenke, Kleinigkeiten - einfach alles. Ebenfalls in der Zeit, in der meine erste Mütze entstanden war, versuchte ich mich an der Nähmaschine - sie wurde nicht zu meiner größten Leidenschaft, doch die Grundlagen beherrsche ich und, wer weiß, vielleicht wird auch diese Fähigkeit noch ausgebaut. Nach vielen Jahren der Handarbeit wollte ich schließlich noch Socken stricken können. Unzählige Male hörte ich auf, wenn die Ferse beginnen sollte, weil "das ja so schwer ist". Doch auch hier lautet die Devise: Nicht aufgeben! Auch hier brauchte ich mehrere Anläufe, doch dann hielt ich mein erstes Sockenpaar in den Händen und es folgten und folgen viele weitere bunte Socken in unterschiedlichen Größen. Der Handarbeits-Virus hat mich gefangen und lässt mich nicht mehr los. Und nachdem die Produktion begann, Ausmaße anzunehmen, die weit über den Eigenbedarf hinausgehen, entschied ich mich, auch andere daran teilhaben zu lassen und meine Kreationen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.